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Die Zukunft der Arbeit – ortsunabhängig, global und kooperativ

Asian woman working on a laptop in a bright office

Unser Arbeitsumfeld hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Das Jahr 2020 gab schließlich den Ausschlag, diesen Wandel noch weiter zu beschleunigen.

Die Corona-Krise ist eigentlich nur ein Teil eines Wandels, der von massiven Verschiebungen in der geopolitischen und sozialen Landschaft beeinflusst wird.

Globalismus oder Nationalismus? Festanstellung im Unternehmen oder Gig Economy? Home-Office oder Büroalltag? Eine neue Normalität oder „business as usual“? 2020 hat uns mehr Fragen als Antworten gegeben, und in diesem Blogpost werden wir uns genauer damit befassen. 

Globalismus oder Nationalismus?

Trotz schlagzeilenträchtiger Gerüchte über Zölle und Handelskriege treibt die globale Wirtschaft weiterhin das Wirtschaftswachstum an, wie Bloomberg berichtet:

Während Trump neue amerikanische Handelsbeschränkungen errichtet, erleichtert der Rest der Welt den Handel untereinander.

  • Anfang dieses Jahres trat ein Handelsabkommen zwischen Europa und Japan in Kraft; im vergangenen Jahr eines mit Kanada.
  • Japan und 10 weitere pazifische Volkswirtschaften haben die Transpazifische Partnerschaft vorangetrieben.
  • In Afrika arbeiten die einzelnen Länder an einem kontinentalen Freihandelsabkommen.

Laut McKinsey sind Technologie und Dienstleistungen die wahren Leistungsträger bei diesem Wachstum: 

Die Globalisierung befindet sich inmitten eines Wandels. Doch in der öffentlichen Debatte über den Handel geht es häufig eher um die Rückgewinnung der Vergangenheit als um den Blick in die Zukunft.

Grenzüberschreitende Dienstleistungen wachsen um mehr als 60 Prozent schneller als der Warenhandel. Sie generieren einen weitaus höheren wirtschaftlichen Wert als die traditionellen Handelsstatistiken erfassen. 

In einem Interview zu seinem neuesten Buch „The Ages of Globalization” erklärt Professor Jeffrey Sachs kürzlich:

Die Globalisierung wird nicht verschwinden. Die Zahl der Terabytes, die auf unserem Globus unterwegs sind, ist unvorstellbar und nimmt rapide zu. Die Globalisierung wird im Wesentlichen durch die Kommunikations- und Transporttechnologie vorangetrieben. Das wird so bleiben. Das digitale Zeitalter wird die gesamte Welt betreffen. Wir werden zwar wahrscheinlich von zu Hause aus arbeiten, aber ich garantiere Ihnen, dass unsere Arbeit global sein wird.

Festanstellung im Unternehmen oder Gig Economy?

Die Komplexität der modernen geschäftlichen Herausforderungen erfordert einen kooperativen Ansatz. Wer allein arbeitet, wird geringere Chancen haben, diese Probleme zu bewältigen.

In seinem Buch „Rebel Ideas“ weist Matthew Syed darauf hin, dass die Umstellung von der Einzel- auf die Teamarbeit der bedeutendste Trend in der menschlichen Kreativität ist. 

Seinen Standpunkt unterstreicht er mit diesen unbestreitbaren Beobachtungen:

  • In den Natur- und Ingenieurwissenschaften werden 90 % der wissenschaftlichen Arbeiten heute von Teams verfasst.
  • Die meisten Patente werden inzwischen an Teams, nicht an Einzelpersonen vergeben.
  • Vor 25 Jahren wurden die meisten Aktienfonds von Einzelpersonen verwaltet; heute wird die überwiegende Mehrheit von Teams geführt.

Es ist nicht zu bestreiten, dass Teamarbeit in vielen Branchen die Zukunft des Erfolgs ist, auch wenn sich durch die Gig Economy und die Online-Arbeit die Vertragsbeziehungen verschoben haben.

Sogar das Hollywood-Modell, bei dem die größten Talente für jedes Projekt zusammengestellt und anschließend wieder entbunden werden, ist auf Kommunikation und Zusammenarbeit angewiesen, um erfolgreich zu sein.


Nick Milton, Knowledge Management Consultant, drückt es folgendermaßen aus:

Für Wissensarbeiter hängt der Wert ihrer Arbeit direkt davon ab, wie viel sie lernen können, wie häufig sie das Gelernte anwenden können und wie viel neues Wissen sie mit anderen teilen können. Nicht, wie viel sie persönlich wissen.

Home-Office oder Büroalltag?

Die Debatte darüber, ob wir von nun an dauerhaft aus dem Home-Office arbeiten werden, hat in den letzten Monaten wahrscheinlich mehr Tweets und Kolumnen gefüllt als jedes andere Geschäftsthema.

Zwar ist es unwahrscheinlich, dass gesamte Belegschaften künftig zu 100 % von zu Hause aus arbeiten werden, aber dennoch ist die Bereitschaft gerade bei Wissensarbeitern hoch.   

Den Arbeitnehmern macht das Home-Office (größtenteils) mehr Spaß, sie gewöhnen sich immer besser an ihr neues Arbeitsumfeld, und fortschrittliche Unternehmen machen sich dies zu eigen.  

Arbeitnehmer haben mehr Spaß

Tatsächlich berichtet McKinsey, dass 80 % der Arbeitnehmer gerne von zu Hause aus arbeiten.

Fast ein Drittel der von PricewaterhouseCoopers befragten Arbeitnehmer gab an, dass sie es vorziehen würden, nie wieder ins Büro zurückkehren zu müssen, während 72 % sagten, dass sie gerne mindestens zwei Tage pro Woche außerhalb des Büros arbeiten würden.

Laut Wells Fargo und Gallup hatten ganze 42 % der Arbeitnehmer eine positive Einstellung zum Thema Home Office, während nur 14 % es als negativ bewerteten.

Wir werden immer besser


Die Zahlen zeigen, dass die üblichen Bedenken hinsichtlich einer niedrigeren Produktivität unbegründet sind.

McKinsey berichtet, dass 41 % der Arbeitnehmer sagen, dass sie produktiver sind, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, und 28 %, dass sie genauso produktiv sind, wie sie es im Büro wären.

Korn Ferry zufolge geben zwei Drittel der Arbeitnehmer an, dass sie produktiver sind, wenn sie von zu Hause aus arbeiten.

Der Tech-Sektor hat die größten Resultate zu verzeichnen. Dice berichtet, dass 53 % der Technologen eine höhere Produktivität als Vorteil des Home-Office nennen.

Unternehmen sind Befürworter

Der vielleicht größte Indikator für den Erfolg des Home-Office ist die Art und Weise, wie Unternehmen es langfristig fördern.

Die großen Tech-Player haben die Vorteile erkannt und reiten nun auf der Welle des Home-Office, wie in diesem Artikel des Forbes-Magazins verdeutlicht wird: 

Salesforce, Google, Facebook, Spotify, Slack, Shopify, PayPal und Uber haben alle ihre jeweiligen Mitarbeiter darüber informiert, dass sie entweder bis zum Jahresende oder bis zum Sommer 2021 von zu Hause aus weiterarbeiten können. Einige Unternehmen, darunter Twitter, Square und Zillow, haben deutlich gemacht, dass ihre Mitarbeiter so lange im Home-Office bleiben können, wie sie möchten.

Berichterstatter konzentrieren sich häufig auf potenzielle Einsparungen bei den Bürokosten für große Unternehmen. Doch wie das Magazin „HR Director“ feststellt, sind die Vorteile für globale Unternehmen, die auf das Home-Office setzen, weitaus größer als die Verkleinerung des schicken Firmensitzes.

Personalchefs werden, wenn sie es nicht bereits getan haben, erkennen, dass ortsunabhängig arbeitende, globale Teams große Vorteile mit sich bringen.

Remote-Teams sind von Natur aus effizienter. Wenn sie dazu auch noch global tätig sind, bringen sie wertvolle Einblicke in lokale Märkte, was die Gesamtleistung eines Unternehmens erheblich steigern kann.

Wenn sich Unternehmen für das ortsunabhängige Arbeiten entscheiden, bedeutet dies, dass der Pool an talentierten Mitarbeitern um ein Vielfaches größer geworden ist. – Magazin „HR Director“

Die Zukunft ist global, teamorientiert und ortsunabhängig

Die Technologie hat die Zusammenarbeit über Grenzen und Zeitzonen hinweg ermöglicht. Die globale Pandemie hat die Umsetzung dieser Technologie nur weiter beschleunigt, weshalb Arbeitnehmer und Arbeitgeber wie nie zuvor die Option des ortsunabhängigen Arbeitens nutzen.

Globale Unternehmen werden zunehmend auf den Erfolg von Teams angewiesen sein, die über kulturelle Grenzen hinweg zusammenarbeiten können. Im Gegensatz zu lokalen Teams sehen sich globale Remote-Teams mit kulturellen Unterschieden konfrontiert, die den Erfolg untergraben können, ganz egal, wie talentiert das Team ist oder wie smart die Technologien sind.

Unternehmen, die diese kulturellen Unterschiede überwinden, können das Potenzial der Vielfalt in ihren globalen Teams voll ausschöpfen, was zu mehr Produktivität, Innovation und Wachstum führt. Teams, die dies nicht tun, riskieren einen Misserfolg für jede unternehmensweite Initiative.

Learnship hilft global agierenden Teams, diese kulturellen Unterschiede zu überwinden und den Mehrwert der Vielfalt zu nutzen, indem sie ihre Sprachkenntnisse im beruflichen Kontext, ihre interkulturelle Intelligenz und ihre persönlichen Kommunikationskompetenzen verbessern.